Das scheint ein neuer Trend in der Jugendliteratur zu werden: Text und Zeichnungen zu mischen, wobei die Zeichnungen nicht der Illustration dienen, sondern integraler Bestandteil des Textes sind (vgl. etwa Woodings „Malice“). McGrory liefert diese Zeichnungen im Manga-Stil zu einer dystopischen Geschichte, die in London spielt.

Protagonistin ist Jem (12), Tochter des Chefinspektors der 'Dult Police‘; das ist nämlich noch so eine Besonderheit des infolge von global warming überfluteten London: Es gibt eine YPD (Youth Police) und eine 'Dult Police, die miteinander kaum können.

Jem jedenfalls hat eine Pechsträhne. Das Boot ihres Vaters wurde niedergebrannt, ihre Sauerstoffflaschen gingen verloren und beim Versuch, sie wiederzubekommen, wird sie als gefährliche Kriminelle von der YPD verhaftet, weil sie angeblich mit dem höchste dubiosen Father Thames zusammenarbeitet. Widerwillig muss sie ihre Unterstützung zusagen…

Das ist von der Idee her recht gelungen, und der Weg, traditionelle und visuelle Erzählformen zu mischen, ist nicht ganz neu, hier aber ziemlich konsequent umgesetzt (und wird uns sicher noch viele Exemplare der Gattung bescheren, nicht zuletzt die Fortsetzung, „Father Thames“); aber bei der Geschichte selbst konnte ich nicht so richtig Tritt finden. Irgendwo ist das Buch als Pageturner beschrieben, und dem kann ich nun keineswegs zustimmen. Aber vielleicht liegt das auch an meiner veralteten (?) Lesesozialisation und die Kids finden’s wesentlicher cooler als ich. Das heißt wieder einmal: ausprobieren!

Mogzilla 2010; pp. 147