Zizou Corder, das sind Mutter und Tochter Young, die bereits die Lion Boy Trilogie verfasst haben.

Verlockend an diesem Buch sind (aus meiner Sicht) zweierlei Dinge: Es geht um ein besonderes Buch und das Corder-Buch trägt folgende Widmung: “For everyone who has ever found reading hard.”

Lee Raven ist ein jugendlicher Dieb im London des Jahres 2046; er ist der Jüngste der Raven-Sippschaft (alle übel beleumundet), unbekümmert und ziemlich gut in seinem Job. Das stiehlt er eines Tages blöderweise die Handtasche der Gangsterkönigin Romana Asteriosy, landet bei der Flucht in einem Antiquariat, lässt dort ein altes ‘Beano’ mitgehen – und merkt erst später, dass er das Buch Nebo in den Händen hält, ein Buch, das jede Geschichte erzählen kann und das jedem, der es öffnet, einen geheimen Wunschtext feilbietet (für Lee war es ein ‘Beano’ Comic, für den Antiquar Maggs das Shakespeare-Tagebuch). Für dieses Buch wird der französische Besitzer, der es Maggs zum Aufbewahren gegeben hat, getötet, Romana wechselt in die Identität der Kinderbuchautorin Nigella Lurch und jagt das Buch mit allen Mitteln, Lee und seine neu gewonnenen Freundin Janaki (Assistentin bei Maggs) sind auf der Flucht – und es geht drunter und drüber. Das wahre Problem ist – Lee hat sich mit dem Buch (das zu ihm spricht) angefreundet und will es einfach nicht mehr hergeben.

Das ist ein bisschen überdrüber, ein bisschen kompliziert, das hat zum Teil seine eigene Sprache und Begrifflichkeit, aber alles in allem ist es ein recht vergnügliches und flottes Buch mit einem netten Grundgedanken. Da verzeihen wir die eine oder andere Unmöglichkeit und hoffen doch tatsächlich, nochmals von Lee Raven zu lesen.

Puffin 2008; pp. 290