Harry Potter and the Goblet of Fire

Endlich ist er da – der neue Harry Potter, fetter als je zuvor und wahrscheinlich ein kleiner Schreck für all jene Kinder, die im Vergleich zum Fernsehen alles andere anstrengend finden. Im Internet sagt auch ein tapferer Leser, dass er das Buch nie fertig gelesen hätte, wäre er nicht schon von ...

Endlich ist er da – der neue Harry Potter, fetter als je zuvor und wahrscheinlich ein kleiner Schreck für all jene Kinder, die im Vergleich zum Fernsehen alles andere anstrengend finden. Im Internet sagt auch ein tapferer Leser, dass er das Buch nie fertig gelesen hätte, wäre er nicht schon von den drei ersten Bänden begeistert gewesen.

Und in der Tat! Die Länge ist eine der Schwachstellen des Buches. 200 Seiten weniger hätten auch gereicht und Rowling hätte nicht aus Prinzip eine Handvoll Ideen verschleudern müssen.

Das nächste Großkapitel der Auseinandersetzung mit Voldemort hat zwar ein großartiges Eingangskapitel, aber dann dümpelt die Geschichte so dahin, unterbrochen vom Quidditch World Cup, bis endlich das Triwizard Tournament zwischen Hogwarts, Beauxbaton und Durmstrang stattfindet. Da ist dann Platz für die üblichen Auseinandersetzungen, Tricks und Kämpfe, die selbstredend in einer großen Konfrontation mit Voldemort gipfeln. Gleichzeitig kann Rowling allerlei neue Fäden knüpfen (die Riesen werden sicher wichtiger; der internationale Aspekt, i.e. die Verbindung zu anderen Schulen, wird bedeutsamer; die Rolle des Ministeriums wird nachhaltig wirken), sodass wir keine Angst haben müssen, dass die nächsten drei Bände gefüllt werden.

Keine Frage: Das Buch ist, hat man sich einmal durch den Anfang durchgelesen, so gut und spannend wie seine Vorgänger – aber nicht besser. Meines Erachtens hat sich ja Rowling bei den ersten drei Bänden von Buch zu Buch gesteigert, aber dieses Muster ist vorderhand unterbrochen. Zu sehr ist Harry the home-spun hero, eine Bezeichnung, die der Literaturkritiker (und Tolkienverächter) Wilson für Bilbo Baggins reserviert hatte. Zu sehr treten bestimmte Jugendliteratur-Muster in den Vordergrund (die beleidigten Freunde etwa); dafür aber serviert uns Rowling Mad-Eye Moody, die Schmierjournalistin Rita Skeeter, die herrliche Erfindung des Pensieve, wo Dumbledore (eine Art Gandalf im Übrigen) seine Erinnerungen ablegt, und viele andere 'Kleinigkeiten'. Ob da Scherze wie der Buchtitel Men Who Love Dragons Too Much wirklich notwendig sind, sei dahingestellt.

Wie auch immer: Die wichtigste Information habe ich für den Schluss aufgehoben: Der nächste Potter-Band erscheint am 1. Juli 2001. Vormerkungen werden bereits entgegengenommen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/abenteuer/detail/harry-potter-and-the-goblet-of-fire.html
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nein