Der zwölfjährige Hylas, ein Ziegenhirte, bekommt von einem sterbenden Sklaven einen Bronzedolch und wird von nun an erbittert von den Crows verfolgt, denn in diesem Dolch vereinigt sich die gesamte Stärke des Stammes. (In Wirklichkeit reden wir hier, wie Paver im Nachwort erklärt, von Auseinandersetzungen zwischen Lakonians, Mycenaeans und Minoans.) Er flieht zur Isle of the Goddess (nachdem ihm ein Delphin dorthin geholfen hat) und trifft auf die gleichaltrige Pirra, Tochter der Hohepriesterin, die einer Verheiratung entkommen wollte. Die beiden unterstützen einander nur zögerlich in ihrem Kampf gegen alle möglichen Geister, versteinerte Tote und echte Krieger (die den Dolch zurück haben wollen). Gleichzeitig kämpfen sie auch ums Überleben insofern, als sie Nahrung und Schutz gegen die Witterung brauchen. Unterstützt werden sie einzig und allein von Spirit, einem Delphin, mit dem Hylas eine rätselhafte Verbindung hat.

Viel bleibt also offen, aber das, was da ist, ist temporeich und spannend. Paver hat gründlich recherchiert, und ihr Einblick in die fremde Kultur einer früheren Zeit ist, wie bei den Chronicles, faszinierend. Was ihr weniger gelingt, ist eine kongeniale sprachliche Gestaltung. Kurze Sätze, zu viele Adjektive, zu „hack“-mäßig ist da manches. Andererseits – wer achtet bei Spannungsliteratur schon allzu sehr darauf? Fünf Bände sollen es werden, der nächste erscheint erst im Herbst 2013. Man wird sich also über einen längeren Zeitraum hinweg freuen dürfen.

Puffin 2012; pp. 291