Artemis Fowl (13), master criminal, ist zurück! In seinem neuen Abenteuer versucht er seinen Vater zu retten, der offensichtlich in der Gegend von Murmansk als Geisel gehalten wird. Gleichzeitig gerät er wieder mit der Elfenwelt in Kontakt, weil Captain Holly Short von der LEPrecon Unit ihn verdächtigt, dunkle Geschäfte mit den Kobolden zu treiben. In Wirklichkeit stellt sich heraus, dass eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes droht - ein Verräter versucht, die gesamte Elfenwelt lahm zu legen und die mud people (Menschen) zu vernichten. Holly geht widerwillig eine Allianz mit Artemis Fowl ein - ganz nach dem Motto, dass eine Hand die andere waschen soll. Einfach gestaltet sich der Fall allerdings nicht, und Holly braucht die Hilfe ihres Vorgesetzten Root, Artemis kann auf seinen Leibwächter Butler vertrauen - und sie alle miteinander müssen wieder mit dem Meisterdieb Mulch Kontakt aufnehmen. Ob da noch genug Zeit bleibt, Fowls Vater zu retten, wenn doch Welten gerettet werden müssen?
Colfers erster Roman war ja ein Renner, und auch der zweite Teil liest sich ganz gut, obwohl er für meinen Geschmack ein bisschen viel an so genanntem technischen Wissen, an Waffenkunde und dgl. einbaut. Seitenlang werden Dinge erklärt, die 13jährige Buben (und Computerspieler/-innen) begeistern mögen, die aber dem Lesefluss durchaus hinderlich sind. Es dauert also einige Zeit, bis der Roman an Tempo gewinnt und die übliche Gut-Böse-Geschichte erzählt. Colfer nähert sich im 2. Band eher dem typischen Heftl-Roman, wenn nicht gar dem Marvel-Comic und entfernt sich gewiss von der einstigen Vergleichsgröße, J. K. Rowling. Aber die Fans wird das nicht so sehr stören, und ich selbst bin auch nach wie vor bereit, den dritten Band gleich bei Erscheinen zu kaufen.