Man merkt es also – Ness‘ neues Buch erzählt die Moby Dick-Version aus der Sicht der Wale, die eine eigene Flotte haben, eigene Harpunen – und von jeher erbitterte Jagd auf Walfänger machen, ganz einfach, weil die Tradition es verlangt. Eines Tages finden sie ein Wrack und Bathsheba rettet einen Menschen, Demetrius, den sie auf Alexandras Geheiß verschont, weil er sie vielleicht zu Toby Wick führen könnte. Bathsheba beginnt, sich mit Demetrius zu unterhalten, und entwickelt eigene Zweifel – ist es ein Naturgesetz, dass Menschen und Wale einander bekriegen müssen? Um das abzuhandeln, bleibt aber im Finale wenig Zeit. Ist dennoch ein neuer Friede möglich?

„And the Ocean Was Our Sky”, gleichzeitig blutrünstig und lyrisch, erzählt, wie gesagt, „Moby Dick“ aus neuer Perspektive und ist vielleicht für Jugendliche der bessere Einstieg in den Roman, denn nicht jede/r wird sich ohne Ermunterung durch ca. 750 Seiten kämpfen. Ness (bekannt für seine Chaos-Trilogy; s. Archiv) liefert jedenfalls einen gelungenen Zugang; unterstützt wird er dabei durch die kongenialen Illustrationen von Rovina Cai. Ein schönes Buch!

pp. 159 | 5. Klasse