A Skinful of Shadows
Autor HARDINGE, Frances
Verlag Macmillan 2017
Nach dem großen Erfolg ihres Romans „The Lie Tree“ (s. Archiv) legt Hardinge ein neues Buch vor, das zwar etwas zäh beginnt, aber dann zu einem richtigen ‚rollercoaster‘, zu einer fulminanten Räuberpistole wird.
Wir schreiben das Jahr 1640, der englische Bürgerkrieg rückt näher, die verfeindeten Parteien intrigieren, was das Zeug hält. Makepeace (12) lebt mit ihrer Mutter in einer puritanischen Gemeinde; bis jetzt hat sie verschwiegen, woher sie kommt, aber durch Zufall erfährt Makepeace, dass sie mit einer alten Adelssippe, den Fellmottes, zu tun hatte. Diese haben eine Begabung: Sie können die Seelen von Körper zu Körper wandern lassen, sodass in einem Fellmotte zahlreiche Ahnen mit ihrem Können und Wissen vereint sein können. Makepeace, illegitimes Kind eines Fellmottes, wird nach dem Tod der Mutter auf Schloss Grizehays gebracht, wo sie als Ersatzkörper für Notfälle ausgebildet wird.
Makepeace will aber selbstbestimmt leben, sie lernt ihren Halbbruder James kennen, gemeinsam versuchen sie immer wieder von Grizehays zu fliehen. James erliegt der Versuchung, Fellmottes zu beherbergen, einer der Fellmottes wechselt aus Machtgier zu den Puritanern. Makepeace kann entkommen, doch Lady April ist ihr auf den Fersen…
Inzwischen beherbergt Makepeace einen Bären, einen selbstverliebten Doktor, einen ehemals puritanischen Soldaten und eine Entität, die böse wirkt. Doch so böseböse wie Lady April ist niemand…
Hardinge versteht es meisterlich die Spannung aufrecht zu erhalten, sie spielt versiert mit dem sehr gelungenen Seelenherberge-Konzept, gleichzeitig vermittelt sie nicht nur einen guten Eindruck vom Vorabend des Bürgerkrieges, sondern auch von der Rücksichtslosigkeit der Adeligen dem einfachen Volk gegenüber. Fazit: Die Lektüre zahlt sich aus!
pp. 415 | 5. Klasse