Das im Jahr 2003 erschienene Original der 1984 geborenen Autorin hat sich in Japan millionenfach verkauft und den renommierten japanischen Literaturpreis Akutagawa bekommen.

Erzählt wird vom uns ein bisschen fremden japanischen (Schul)Alltag und von einer offenen und einer womöglich heimlichen Obsession. Hatsu, relative Außenseiterin, freundet sich in gewisser Weise mit Außenseiter Ninagawa an; sie ist für ihn vor allem deswegen interessant, weil sie einmal das Model Ori-chan getroffen hat, in das Ninagawa unsterblich verliebt ist. Als Hatsu ihn einmal besucht, sieht sie seine riesige und zum Teil befremdliche Ori-chan-Sammlung. Fasziniert und gleichzeitig ein wenig abgestoßen, erweckt sie für ihre Mitschülerinnen den Eindruck, als sei sie in Ninagawa verliebt. Schlussendlich begleitet sie ihn mit zwei anderen zum ersten Ori-chan-Konzert, wo sie seine Obsession wieder seltsam berührt. Wie sehr Ori-chan nur das vorgeschobene "Objekt der Begierde" ist, wie sehr Hatsu und Ninagawa sich einander nähern werden, bleibt aber ziemlich offen.

Erzählt wird das alles relativ nüchtern, denn wir erleben die Vorkommnisse aus dem Blickwinkel der distanziert-zynischen Hatsu, die– im Gegensatz zum besessenen Ninagawa – einen klaren Blick für die Umwelt und ihre Lächerlichkeiten hat. (Der strenge Blick etwa, den sie auf den Trainer wirft, muss Lehrer-Leser einigermaßen unbehaglich machen.) Gleichzeitig trägt das Aussparen von Erzählschritten, die fast chronikhafte Darstellung mit einem scharfen Blick fürs Detail zum eigentümlichen Reiz des Buches bei und es empfiehlt sich damit auch für Erwachsene.