Ich will keinen Frosch küssen
Immer wieder fallen mir natürlich Bücher in die Hände, die ich schon seit langem lesen wollte, bei denen sich aber dann doch andere dazwischen gedrängt haben. Dies ist eines davon, und es ließe sich schön feststellen, ob die Geschichte nun veraltet ist oder nicht. Von ein paar Accessoires abgese ...
Immer wieder fallen mir natürlich Bücher in die Hände, die ich schon seit langem lesen wollte, bei denen sich aber dann doch andere dazwischen gedrängt haben. Dies ist eines davon, und es ließe sich schön feststellen, ob die Geschichte nun veraltet ist oder nicht. Von ein paar Accessoires abgesehen, bewährt sie sich jedoch auch ein paar Jahre später, denn der feste Vorsatz der fünfzehnjährigen Christoffa, einen Jungen so richtig zu küssen, der hat schon etwas Allgemeingültiges. Dabei will Christoffa natürlich einen küssen, der kein Frosch ist, den sie womöglich liebt, der sie innerlich und äußerlich erzittern lässt. Aber so einfach ist das nicht – Simon, der sie umwirbt oder besser, der um sie herumtanzt, dass er ihr lästig wird, gehört eher zur Froschgattung. Und manche Kussopfer sind eben schon vergeben. Außerdem ist Christoffa auch damit beschäftigt, gemeinsam mit ihrem Freund Demian Licht in die Vorfälle um den rätselhaften Tod ihres Vaters zu bringen.
Das ergibt wahrhaftig ein Auf und Ab, ein paar überraschende Wendungen und ein paar vorhersagbare Situationen, ist – ob der Tagebuchform – schnell und leicht lesbar, kann also vor allem den Nicht-Leseratten empfohlen werden und zeigt obendrein, dass ein paar Themen im Jugendbuch nie veralten, vor allem, wenn sie so geschickt zeitlos behandelt werden, wie das die flämische Autorin tut.