Die Erzählerin ist 13 und vorwiegend unglücklich; unglücklich darüber, dass sie in einem Kaff wohnt, dass sie in beengten Verhältnissen lebt, dass sie keinen Vater hat, dass ihr Körper so eckig ist, dass ihre Röcke und Blusen so brav sind, dass sie der Nachbarsbub mit seinen Zudringlichkeiten verfolgt - vor allem aber ist sie unglücklich in Johnnie Bodora verliebt, der eines Tages auftaucht und im Lebensmittelladen zu arbeiten beginnt.

Johnnies Arm zeigt eine Tätowierung - einen blauen Vogel - und die Erzählerin lässt sich dadurch zu einer Geschichte inspirieren: dass ihr Vater ein Caf (L'Oiseau Bleu) in Nizza habe und dass Johnnie dort vielleicht arbeiten könne. Aber was immer sie versucht, Johnnie erwidert ihre Zuneigung nicht wirklich; wir vermuten inzwischen schon längst, dass er schwul ist, eine Tatsache, die ihm letztendlich auch zum Verhängnis in der Kleinstadt wird.

Dierks erzählt ohne großen Gesten und fängt dabei so viel an Sehnsucht und Tristesse gleichzeitig ein, dass man meine möchte, die Jugend sei bloß "ein schwarzes Reich." Das ist zwar erfreulicherweise nicht so, aber dennoch sind auf diesen wenigen Seiten so viele Grundgefühle Jugendlicher verdichtet, dass sich die Lektüre allemal lohnt - auch für Erwachsene.