Die Idee geht auf die Teen-Courts zurück, die es in den USA seit etwa zwanzig Jahren, in Deutschland seit ein paar Jahren gibt. Fehlverhalten im schulischen Zusammenhang wird durch ein Schülergericht geahndet, das meistens praktische Wiedergutmachung als Strafe verordnet.

Lena, Nadine, Toto und Micha sind beim Schülergericht besonders engagiert, Lena zumeist als Verteidigerin aussichtsloser Fälle; geleitet wird die Institution aber von einem Lehrer namens Thöne, der ein Buch darüber veröffentlichen will.

Eines Tages steht Fynn vor Gericht. Er hat einem jüngeren Schüler Geld abgenommen. Was zuerst wie eine unentschuldbare Tat aussieht, ist aber ein komplizierter Fall. Fynn wird seinerseits erpresst, muss jede Woche 25 Euro abliefern, war schon gezwungen, seinen Vater zu bestehlen, kurzum, ist verängstigt und verzweifelt. Lena merkt bald, dass hier mehr faul ist, erfährt schließlich, dass Toto der Abzocker ist, dass aber ein geheimnisvoller Triple hinter den Machenschaften steckt. Wer ist Triple? Micha? Oder gar Thöne?

Das entwickelt sich nicht immer logisch, aber bis zum Finale im Schülergericht ist das doch ziemlich spannend, nicht nur, weil Fynn in eine lebensbedrohliche Situation gerät, während er seinem Kletter-Training nachgeht, sondern auch, weil Lenk geschickt mit der Frage der Identität von Triple spielt.

Was das Buch aber zusätzlich interessant macht, ist die Idee des Schülergerichts – und die kann in der Klasse in vielfacher Form aufgegriffen werden. Als Grundlage für eine Diskussion, aber auch als Projekt ist "Unter Verdacht" gut geeignet.