Mira schwer verliebt

Schön wär's, habe ich in meiner Besprechung von "Mira reicht's" (s. Archiv) geschrieben, wenn sich hier eine Serienheldin abzeichnete. Gut – sie zeichnet sich ab, aber leider ist der vorliegende Band, der weiter aus dem Leben Miras erzählt, ein bisschen lustlos verfasst. Ich hatte Mira als selbs ...

Schön wär's, habe ich in meiner Besprechung von "Mira reicht's" (s. Archiv) geschrieben, wenn sich hier eine Serienheldin abzeichnete. Gut – sie zeichnet sich ab, aber leider ist der vorliegende Band, der weiter aus dem Leben Miras erzählt, ein bisschen lustlos verfasst. Ich hatte Mira als selbstbewusster, als eine deutliche eigene Stimme in Erinnerung, doch nun muss sie der lauten und kämpferischen Astrid Platz machen, sie selbst kämpft eher um positive Noten, ein bisschen Anerkennung und einen Platz zwischen all den umtriebigen Erwachsenen, wie dem wenig verständnisvollen Stiefvater Ja, der Vater-Randfigur Leo, den Lehrern und den ziemlich klischee-bubenhaften Mitschülern. Auch Moritz, die "große Liebe" aus dem ersten Band, muss vorwiegend mit den Buben mitziehen, damit er sich behaupten kann. Und Astrid versucht sowieso alles zu managen. Dazwischen eben geht Mira in dieser Fortsetzung fast ein bisschen unter und wird auf ein kleines Mädchen, das sich sehnlich einen Haflinger wünscht, reduziert. Der Schwung, die sympathisch-authentische Stimme, die Mira im ersten Band hatte, ist etwas verloren gegangen. Geblieben ist eine Geschichte, die schnell und leicht zu lesen ist, die sich aber nicht sonderlich über andere Geschichten für die Altersstufe hinaushebt. Aber da sich eine Serienheldin abgezeichnet hat, können wir ja voll Hoffnung auf den nächsten Band – und eine erstarkte Mira – warten.

Rowohlt 2005

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/schule/detail/mira-schwer-verliebt.html
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