Dieser Band versammelt zwanzig Schulgeschichten, fast alle von bekannten Autoren/-innen. Pestum, Schreiber-Wicke, Stein-Fischer, Meissel, Rettich, Ballinger - um nur ein paar Namen zu nennen - erzählen allgemein über Schule, Lehrer/-innen oder haben einen ganz besonderen Konflikt (zB Solidarität in Barbara Veits Geschichte) herausgegriffen.

Wie so oft, sind Schulgeschichten für Leute vom Fach ganz interessant, hübsch oder aufregend zu lesen, wahrlich Neues zur Gattung findet sich jedoch kaum mehr. Das gilt auch für den vorliegenden Band, der naturgemäß ein breites Spektrum bietet, vom relativ schwachen Beitrag von Othmar Franz Lang zum recht witzigen von Erich Ballinger in Thoma-Manier ("Mitteilungsheft für Herbert Wachtlinger").

Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den Band in die Schulbibliothek zu stellen bzw. ihn selbst zu erwerben, da er sich ideal fürs Vorlesen in ersten Klassen eignet. Die meisten Kinder in den Geschichten befinden sich altersmäßig auch in der Übergangsphase zwischen Volksschule und Gymnasium (Hauptschule? Ist mir jetzt gar nicht in Erinnerung). Da kann man als Autorin auch etwas schlampig sein und die Deutschlehrerin zwei Seiten später zum Deutschlehrer werden lassen. Wie gesagt: Vorlesen, die Reaktionen der Kinder beobachten und daraus lernen (zB bei welchen Stellen lachen denn die Kinder?) So ziehen wir alle Gewinn aus dem Buch.
(GF8/11-1995)