Nun ist der Megaseller des maghrebinischen Autors auch als Taschenbuch erschienen und es ist ihm auch hier der Erfolg zu wünschen, den er seit Anfang 1998 in Frankreich hatte. Ben Jelloun führt mit seiner zehnjährigen Tochter ein Gespräch über den Rassismus, bei dem er kindgerecht nicht nur diesen Begriff erklärt, sondern auch Begriffe wie Diskriminierung, Ghetto, Antisemitismus, Genozid, Sklaverei, Apartheid.

Er erklärt, dass Fremdenhass aus Angst, Unwissenheit und Dummheit entsteht, wobei die Fragen der Tochter ihn immer wieder dazu nötigen, Beispiele anzuführen. Genau dieses Nachfragen ist es auch, das eine gute Gesprächsführung auszeichnet; somit wird der Vater gezwungen, scharf nachzudenken und sich nicht in Plattheiten zu verlieren. Ben Jelloun erklärt auch im Vorwort, dass er den Text mindestens fünfzehn Mal umgeschrieben hat. Dies hat dem Text wahrlich gut getan, und das Ergebnis (von Charley Case ansprechend illustriert) hat das Zeug zum Klassiker.

Ein Wort der Warnung für die Schule: Vermeiden Sie den "pädagogischen Effekt", d. i. jener Effekt, der genau das Gegenteil des Beabsichtigten erzeugt. Lassen Sie den Text wirken, bohren Sie nicht zu viel nach, seien Sie nicht gerechter als sieben Gerechte. Eine Möglichkeit, den Kindern das Buch näher zu bringen, ist, ihnen Stellen aus dem Buch vorzulesen und dann dem zuzuhören, was die Kinder dazu zu sagen haben. (Auch der Einsatz der CD ist zu erwägen.)