Dazwischen: Wir

Autor RABINOWICH, Julya

Verlag Hanser 2022

Rabinowichs Jugendbuch-Erstling „Dazwischen: Ich“ (s. Archiv) erzählte auf unsentimentale Weise das Schicksal der Flüchtlingsfamilie aus Sicht der 15jährigen Madina.

Im Folgeband, als Tagebuch abgefasst, erfahren wir mehr. Madina geht in die Schule, die Lehrerin, die sie betreut, ist zufrieden mit ihr. Laura, bei deren Mutter die Familie wohnt, ist zum Fixpunkt ihres Lebens geworden, viel mehr als deren Bruder Markus. Madinas Vater ist in sein Herkunftsland zurückgekehrt, weil er erpresst wurde; die Mutter wagt sich nur zögerlich aus ihrer Schutzhülle, die Tante ist da schon weiter.

Plötzlich beginnen ein paar Jugendliche mit rassistischen Anfeindungen und Schmierereien, doch Madina ist nicht allein, wird von Laura und anderen unterstützt.

Gleichzeitig entfernt sich Laura aber von Madina, bis diese auf ihr Geheimnis draufkommt.

Klar ist jedenfalls: Der Kampf um die neue Heimat findet jeden Tag erneut statt.

Der zweite Band ist allerdings sentimentaler angelegt, die Zornesanfälle Madinas wirken ebenso einfach hingeschrieben wie Lauras Geheimnis. Mag sein, dass der Roman von vielen als großes humanistisches Plädoyer gelobt wird, für mich bleibt er jedenfalls ziemlich mechanisch. Und dass eine österreichische Schriftstellerin, auch wenn sie bei Hanser publiziert, die Leute nölen und Dinge doof finden lässt, verbessert die Sympathieskala auch nicht nachhaltig.

pp. 254 | 13/14 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.08.2022
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/rassismus/detail/dazwischen-wir.html
Kostenpflichtig
nein