Perfect Storm
Autor REINHARDT, Dirk
Verlag Gerstenberg 2021
Sie kennen einander vom LFF, einem Computerspiel: Dylan, Luisa, Felix, Boubacar, Kyoko und Matthew. Sie bilden ein ausgezeichnetes Team, und als sie von Boubacars Problemen im Kongo (Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung etc.) hören, beschließen sie, sich zwei mächtige Konzerne vorzunehmen.
Sie hacken sich in deren Betriebssystem ein und machen die Schurkereien öffentlich. Sie sind 15 und 16 und bringen nicht nur die Konzerne ins Schwitzen, sondern auch die NSA, wo ein junger Ermittler, Jacob O’Connor, daran arbeitet, die Gruppe zu enttarnen, die sehr wohl weiß, auf welch gefährlichem Terrain sie sich befindet. Nur ein gewisser Cincinnatus kommt ihnen zu Hilfe; dessen Identität werden gewiefte Leser/innen wohl bald erraten, aber dennoch wird da noch ein kleiner Twist serviert.
Reinhardt liefert ein spannendes Verwirrspiel, in dem viele Stränge und Textsorten verknüpft sind. Da gibt es die zahlreichen Chats innerhalb der Gruppe (die so Tarnnamen wir Gödel oder "BlackLumumba" enthält), da gibt es die Protokolle Jacobs, die Informationen, welche er über die Mitglieder zusammenstellt, die Emails zwischen Entscheidungsträgern, die Schreiben der Sysops (der Systemadministratoren), die Zeitungsberichte über die Leaks und vieles andere mehr. Das hat Reinhardt geschickt miteinander verbunden, wobei sich streiten lässt, ob es dazu wirklich 400 Seiten gebraucht hätte. Im Großen und Ganzen stimmt aber der Spannungsbogen, und jugendliche Leser/innen müssten sich eigentlich gut zurechtfinden. Ein umfangreiches IT-Glossar schließt den Band ab. Das Gefühl, dass die Schurkengier nicht wegzukriegen ist, begleitet die Leser/innen jedoch noch länger.
S. 410 | 14/15 Jahre