Tanja und der Magier

Die elfjährige Tanja findet im Sommerurlaub einen Krug, den sie zerschlägt, ohne zuerst zu wissen, dass sie damit einen Magier (keinen Dschinn!) freisetzt, der ihre Wünsche erfüllen muss. Der kauzige Alte hat so seine eigenen Vorstellungen vom Wünschen und Erfüllen, zeigt sich mächtig am Interne ...

Die elfjährige Tanja findet im Sommerurlaub einen Krug, den sie zerschlägt, ohne zuerst zu wissen, dass sie damit einen Magier (keinen Dschinn!) freisetzt, der ihre Wünsche erfüllen muss. Der kauzige Alte hat so seine eigenen Vorstellungen vom Wünschen und Erfüllen, zeigt sich mächtig am Internet interessiert, bringt David Copperfield zum Umkippen und erscheint schließlich als Onkel aus der fernen Provinz, um das "Dienstbarer-Geist-Verhältnis" gleichsam zu legalisieren.

Das hat seine witzigen Momente, führt zu allerlei grotesken, peinlichen, einigermaßen unterhaltsamen, aber auch pädagogischen Situationen. (Die rothaarige Tanja wird verspottet, mit ihrem Magier Rudolfitsch zahlt sie es den Spöttern heim.)

Das muss auch für russische Leser/-innen einigermaßen faszinierend wirken, denn die Märchenwelt wird mit Versace, Internet und Copperfield garniert, aber trotz allen Zeitgeistes kommt das Buch ein bisschen behäbig daher, so, als stammte es aus einer längst vergangenen Ära der KJL. Da ist so viel vom Zittern und Zeigefinger der 50er-Jahre drin, sodass ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich bei den Kindern großen Gefallen finden wird. Andererseits ist es für Deutschlehrer/-innen ein ideales Buch, um Schreibaufträge dran zu hängen. (Erfinde eine weitere Episode, in der Tanja und Herr Rudolfitsch ein Fußballspiel besuchen und dergleichen.)

Wie immer ein Vergnügen sind die Illustrationen von Tatjana Hauptmann.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/phantasie/detail/tanja-und-der-magier.html
Kostenpflichtig
nein