Harry Potter und der Gefangene von Azkaban

Rowling ist mittlerweile ein publishing phenomenon geworden. Die ersten beiden Bände haben die Millionenhürde locker genommen, und der vorliegende dritte Band wurde am 8. Juli um exakt 15h45 landesweit zum Verkauf angeboten. Ich war eine halbe Stunde später in Hart's Bookshop und konnte mit zitt ...

Rowling ist mittlerweile ein publishing phenomenon geworden. Die ersten beiden Bände haben die Millionenhürde locker genommen, und der vorliegende dritte Band wurde am 8. Juli um exakt 15h45 landesweit zum Verkauf angeboten. Ich war eine halbe Stunde später in Hart's Bookshop und konnte mit zitternden Händen die dritte Auflage entgegennehmen - obwohl bekannt war, dass es 125,000 fixe Vorbestellungen gibt.

Rowling hat sich die Figur des mittlerweile 13jährigen Harry Potter, der Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry besucht, im Zug nach Manchester ausgedacht, genauer gesagt, während eines der vielen ungeplanten stops, die in England immer wieder vorkommen. Derselbige dürfte ziemlich lang gewesen sein, denn schon bisher hat uns Rowling mit herrlichen Einfällen versorgt, darunter das legendäre Quidditch-Spiel (ein Ballspiel auf Besen), das auch hier wieder für ausgesprochen aufregende Kapitel sorgt.

Aufregend ist auch der Rest: Aus der schrecklichen Feste von Azkaban ist Sirius Black ausgebrochen, angeblicher der treueste Verbündete des schrecklichen Voldemort. Er soll Harrys Eltern ausgeliefert haben, er soll der eigentliche Verräter sein, er soll nunmehr hinter Harry her sein. Nägelkauend begleiten wir Harry und seine Freunde (allen voran Ron und Hermione) diesmal bei der Suche nach und der Auseinandersetzung mit Sirius Black.

Ich habe es schon bei meiner ersten Potter-Rezension gesagt: Das Internatsmilieu und all die Kuriosa, die Zauberei und Hexerei in dieser Umgebung voll entfalten können (was kann bizarrer sein als ein Lehrer, der Hexerei unterrichtet?) trägt bestimmt zum ungeheuren Erfolg bei. So besehen - und entkleidet vom Magischen - ist Rowlings Trilogie natürlich konservative Kinderliteratur, die die ewig alten Schulgeschichten reproduziert. Aber Rowling macht dies auf eine geschickte, unterhaltsame, sprudelnde, einfallsreiche, berührende Art - und der Hinweis, dass die Abschlussprüfung auf Hogwarts erst von 17jährigen abgelegt wird, verstärkt meine Hoffnung auf noch einige Potter-Bände.
(GF16/11-1999)

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/phantasie/detail/harry-potter-und-der-gefangene-von-azkaban.html
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nein