Nachtläufer
Das ist schlicht und einfach gut geschriebene Abenteuerliteratur – mit einem Touch von Bewusstseinsbildung.
Auf der Erde wütet nach einer globalen Klimakatastrophe seit 15 Jahren ein heftiger Sturm, der die paar Überlebenden in unterirdische Höhlen getrieben hat. In Kolonien von etwa 30 Persone ...
Das ist schlicht und einfach gut geschriebene Abenteuerliteratur – mit einem Touch von Bewusstseinsbildung.
Auf der Erde wütet nach einer globalen Klimakatastrophe seit 15 Jahren ein heftiger Sturm, der die paar Überlebenden in unterirdische Höhlen getrieben hat. In Kolonien von etwa 30 Personen versuchen sie zu überleben, abhängig vom Handel, den ein paar wagemutige Nachläufer betreiben – und abhängig von Alkohol und Drogen, die sich offensichtlich immer wieder auftreiben lassen.
Die Brüder Tom und Urs, von ihrem Vater Frank groß gezogen, sind voller Hoffnung und Abenteuerlust. Tom ist der Poet, Urs der Kräftige und Erfinderische. Immer wieder verlassen sie die Höhle, um die Umgebung zu erkunden. Dabei treffen sie auf das Mädchen Eo; Eo ist aus ihrer Höhle, 'regiert' vom bigotten Odys, geflüchtet und findet nun bei ihnen Unterschlupf. Es wundert nicht, dass Eo die perfekte Beziehung des Brüderpaars gehörig durcheinander wirbelt, nicht zuletzt mit dem Ansinnen, einen alten Wissenschafter aus ihrer Kolonie zu befreien…
Ziegler hat einen knappen Roman verfasst, hätte die zu erwartende Auseinandersetzung zwischen den Kolonien mit allen möglichen Konflikten bereichern und ausdehnen können; er hat darauf verzichtet und ein Buch geschrieben, das sich schnell lesen lässt, das spannend ist und das einen Schauplatz bietet, zu dem sich in weiteren Romanen zurückkehren ließe. Halten wir also die Augen offen.
Ueberreuter 2008