Und auch so bitter kalt
Autor Lara Schützsack
Verlag Fischer KJB 2014; S. 174
"Tenebrien ist das Land, in das alle gehen, die nicht für unsere Welt gemacht sind. Die Dünnhäutigen, die Gläsernen, diejenigen, die zu viel wünschen, diejenigen, die zu viel gewagt und zu viel verloren haben."
Das erklärt Lucina ihrer kleinen Schwester Malina, die die Ich-Erzählerin dieses schmalen Romans über einen Stern namens Lucinda, der leuchtet und verglüht, ist.
Lucinda ist anders: schön, lebenshungrig, phantasievoll. Die Jungen, die sich in sie verlieben, leiden unter dem kurzfristigen Interesse, das sie zeigt; nicht alle kommen damit zurecht…
Die Mutter Isa ist verzweifelt, der Vater Frieder zieht sich zurück; Lucinda aber verzaubert ihren Alltag und den ihrer Schwester; bis sie eines Tages beschließt, nicht mehr zu essen, weil sie die Geräusche nicht ertragen kann. Nichts hilft – und eines Tages steht da der Koffer, für Tenebrien gepackt…
Schützsack hat einen sehr poetischen und einnehmenden Roman über Magersucht geschrieben, über ein unberechenbares Mädchen, das ihre Umgebung verzaubert und sich ihr gleichzeitig entzieht. Und sie hat sehr gut das Lebensgefühl einer Heranwachsenden eingefangen – die kleinen Verrücktheiten, die großen Träume. Ein gelungener Roman für Jugendliche zum Wiederfinden!