Die Rache
"Die Rache" knüpft an den ersten Kommissar-Fors-Krimi von Mats Wahl an (s. Archiv). Anneli Tullgren, die damals einen Jugendlichen erschlagen hat, ist nach gut dreizehn Jahren wieder frei und kandidiert für eine rechtsradikale Partei. Die Kinder des Mordopfers, die Zwillinge Tove und Lydia, komm ...
"Die Rache" knüpft an den ersten Kommissar-Fors-Krimi von Mats Wahl an (s. Archiv). Anneli Tullgren, die damals einen Jugendlichen erschlagen hat, ist nach gut dreizehn Jahren wieder frei und kandidiert für eine rechtsradikale Partei. Die Kinder des Mordopfers, die Zwillinge Tove und Lydia, kommen beide nicht wirklich mit ihrem Leben zurecht, zumal ihnen die Muter, die seitdem eher stumpf und dumpf dahinlebt, wenig Unterstützung bietet. Während sich Lydia in die Weinerlichkeit flüchtet, will Tove unbedingt Anneli umbringen. Aber offensichtlich will ihr jemand zuvor kommen…
Neben dieser Rachegeschichte läuft der damit verknüpfte Fall eines rechtsradikalen Bombenlegers, da läuft aber auch noch ein weiterer Rache-Fall: Ein griechischer Restaurant-Besitzer ist von Jugendlichen schwer misshandelt worden, seine Söhne sinnen nun auf Rache.
Wahl lässt seine Geschichte nach dem bewährten Muster ablaufen: Müde und desillusionierte Kriminalbeamte bewegen sich in einem Umfeld von "innerbetrieblicher" Intrige einerseits und (jugendlichen) Gewaltspiralen andererseits. Über alle, liegt ein Schleier der Resignation und Tristesse, sodass man meint, Schweden müsse ein ziemlich schreckliches Land sein. Wie im Schweden-Krimi üblich wird nicht mit Sozialkritik gespart, was aber, bei allem Bemühen der Fors-Truppe, noch zunimmt, ist der resignative Unterton.
Wie immer aber ist es ein unterhaltsames, rasch zu lesendes, durchaus packendes Buch, das sich diesmal vielleicht ein bisschen zu sehr verzweigt, um "leichte Lesekost" genannt werden zu können. Aber die wird Mats Wahl wohl sowieso nicht liefern wollen.
P. S. Wer sich näher für die Welt von Wahl interessiert, sei auf meinen Beitrag "Schwedisch nicht nur für Idioten" in der ide (informationen zur deutschdidaktik), 3/2006 verwiesen.
Hanser 2007