Ich und die Mörderin
Bei der Suche nach originellen Büchern für die ersten und zweiten Klassen stieß ich auf diesen Kinderkrimi, der aber leider nur eine Kategorisierung für sich verbuchen kann: unüblich.
Philmon Frigo (20) ist ein Versager, dem man wenig Sympathien entgegenbringt; er möchte gerne Kinderkrimi-Autor ...
Bei der Suche nach originellen Büchern für die ersten und zweiten Klassen stieß ich auf diesen Kinderkrimi, der aber leider nur eine Kategorisierung für sich verbuchen kann: unüblich.
Philmon Frigo (20) ist ein Versager, dem man wenig Sympathien entgegenbringt; er möchte gerne Kinderkrimi-Autor werden, aber im Moment reicht's nur so weit, dass er einen Kofferraum voller Krimi-Ladenhüter im Nobelhotel Hotel du Lac, in das reiche Kinder geschickt werden, verhökern soll. Während Frigos Anwesenheit passieren in diesem Hotel vier Morde, und vermutlich steckt eines der Mädchen dahinter. In das Geschehen eingemengt finden sich nämlich altklug-traurige Briefe eines Mädchens, das Hotel du Lac als wahre Heimat sieht.
Der Besitzer des Hotels, der verkaufen muss/will, ist verzweifelt wegen der Morde, seine schöne Frau untröstlich wegen des beabsichtigten Verkaufs.
Philmon, der wahre Tollpatsch, pendelt zwischen erdachten und echten Morden – und so konfus wie sein Tagesablauf ist auch Nozières Erzählweise. Für manche mag das durchaus unterhaltsam sein, mir ist es eher auf die Nerven gegangen, wie P.F. sprachlich und inhaltlich durch die Seiten torkelt. Aber kindlicher Humor wird damit vielleicht doch getroffen, auch wenn ich den Eindruck hatte, hier jongliert jemand vorsätzlich mit ein paar Versatzstücken des Genres – ohne aber ein Meisterjongleur zu sein.
(GF14/1-1999)