Die Schweinediebe
Paul (17) wechselt von der Blue Danube School ins Hernalser Bezirksgymnasium und vollzieht damit den Schritt zum absoluten Außenseiter. Nicht nur, dass allgemein angenommen wird, er sein ein 'feiner Pinkel' – er muss ganz konkret mit seinem Klassenvorstand, einer absolut grauen und absolut hinte ...
Paul (17) wechselt von der Blue Danube School ins Hernalser Bezirksgymnasium und vollzieht damit den Schritt zum absoluten Außenseiter. Nicht nur, dass allgemein angenommen wird, er sein ein 'feiner Pinkel' – er muss ganz konkret mit seinem Klassenvorstand, einer absolut grauen und absolut hinterhältigen Lehrerin namens Maria Schindelegger, fertig werden. Noch bevor das Schuljahr beginnt, hat er mit ihr eine unerfreuliche Begegnung, als die Fleischhauerei Tutelbrunner ausgeraubt wird. Sobald dann Schindelegger, überzeugte Vegetarierin und nach Pauls Theorie der Postanimalen Human-Reinkarnation (Pahrologie) im früheren Leben eine Spinne, auf subtile Weise beginnt, ihn in der Klasse zu isolieren, verfällt Paul in eine seltsame Lethargie. Die Gemeinheiten seiner Mitschüler/-innen und die Bösartigkeit seiner Lehrerin heizen sich gegenseitig auf, und Paul ist nahe daran aufzugeben, als er plötzlich bemerkt, dass Spindelegger hinter den geheimnisvollen Einbrüchen in diverse Fleischhauereien stecken könnte. Dies gibt ihm neuen Mut und neue Tatkraft, und er macht sich systematisch an die Verfolgung der "Schweinereien".
Salomon hat ein kurioses Buch geschrieben; da sind einige Schlampereien, die mich zuerst gegen ihn gestimmt haben, da ist die Quälmaschinerie durch Mitschüler/-innen und Lehrerin, die mir gar zu übertrieben erschien; da ist aber auch eine durchaus passabel erzählte Krimi-Handlung, da sind einige Skurrilitäten, da ist einiges an Lokalkolorit, kurzum, da ist Beiwerk, das mich dann wieder mit dem Buch versöhnt hat. Es pendelt trotzdem etwas eigenartig zwischen traditionellem Jugendbuch (die Krimi-Handlung) und teenage angst (Pauls persönliche Situation), sodass ich mir nicht ganz sicher bin, wer eigentlich die Zielgruppe ist. Am besten, Sie erproben es mit Ihren Leserinnen und Lesern selbst. Immerhin ist's ein (weiterer) Beitrag zur Gattung "kuriose österreichische Jugendliteratur".