Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt
Autor Finn-Ole Heinrich; Rán Flygenring
Verlag Hanser 2013; S. 165
Maulina, die eigentlich Paulina heißt, wohnt in Mauldawien mit ihren Eltern. Mauldawien ist ein wunderbares Haus, sie ist dort die Prinzessin – und glücklich. Doch dann, so glaubt sie, zerstört „der Mann“ (ihr Vater) dieses Glück.
Maulina (so geheißen, weil sie wirklich nicht aufs Maul gefallen ist) muss mit ihrer Mutter nach „Plastikhausen“ in eine Reihensiedlung, die noch dazu behindertengerecht ist, ziehen. Maulinas Befund lautet: "Das ist überhaupt die größte Gemeinheit, dass der Mann alles kriegt und wir nur ein Plastikhaus in einer Scheißstraße mit lauter Nachbarn, die sogar zu alt sind, um einem noch schwungvoll den Buckel runterzurutschen."
Immerhin lernt sie Paul kennen, der in einem Wohnheim für Jugendliche lebt, wortkarg ist und Zähne hat, die wie ein Sonnenlächeln (nämlich so gelb) sind.
Maulina versucht in ihrer neuen Welt zurechtzukommen, aber gleichzeitig schmiedet sie Pläne zur Rückeroberung Mauldawiens. Trotz Unterstützung durch ihren Großvater (General des Käses) ist das aber ein fast unmögliches Unterfangen.
Heinrich hat eine Geschichte mit einer unterhaltsamen, starken, bisweilen leicht skurrilen Heldin geschrieben, in der die tragischen Ereignisse des Alltags mit ziemlich viel Humor präsentiert werden. Flygenring hat die Geschichte mit sehr vielen kongenialen Illustrationen und Cartoons bereichert, sodass sie verdient, als gleichberechtigte Autorin genannt zu werden. Beide schaffen eine „Luftigkeit“ bei den z. T. traurigen Ereignissen, die uns neugierig auf die weiteren Abenteuer machen. Der Folgeband liegt schon bereit!