Hannah
"Hannah ist tot!" lautet der erste Satz des Buches, und der Tod der Achtzehnjährigen, die Trauer derer, die sie geliebt hatten, bestimmt die ersten atemlosen Kapitel. Allmählich formt sich für uns ein Bild von Hannah, einem außergewöhnlichen, engagierten, starken Mädchen.
Dann beginnt der Fall ...
"Hannah ist tot!" lautet der erste Satz des Buches, und der Tod der Achtzehnjährigen, die Trauer derer, die sie geliebt hatten, bestimmt die ersten atemlosen Kapitel. Allmählich formt sich für uns ein Bild von Hannah, einem außergewöhnlichen, engagierten, starken Mädchen.
Dann beginnt der Fall zu greifen, und wir landen in einer relativ gut konstruierten, aber keineswegs unüblichen Geschichte von dörflichen und politischen Intrigen, von Machtspielen in der Kreisstadt, von Ausländerfeindlichkeit und Geschäftemacherei auf Kosten von Asylwerbern. Einer der Lokalpolitiker könnte Hannahs Vater sein, damals feig, heute feig. Er ist verdächtig. Jan, Hannahs Freund, war von ihr maßlos enttäuscht - denn er wusste nichts von den Männlichkeitsspielen der anderen. Auch er ist verdächtig.
Zäh ermittelt die junge Beamtin - Mord, Selbstmord, Unfall? Die, die Schuld auf sich geladen haben, werden mit ihr leben müssen...
Wie gesagt, die Intrigengeschichte, die Morastgeschichte - wie immer man sie nennen will - ist aus bekannten Versatzstücken gefertigt, aber die Autorin, bei aller Typenhaftigkeit, die auch ihren Hauptfiguren eignet, dennoch eine spannende Geschichte geschrieben, nicht zuletzt, weil sie erzähltechnisch geschickt, viele Perspektiven verwebt, und weil es ihr gelingt, das Unfassbare eines plötzlichen Todes spürbar zu machen.
Dies wird offensichtlich auch von jugendlichen Lesern/-innen geschätzt: Das Buch liegt nach kurzer Zeit bereits in seiner dritten Auflage vor.
(GF13/6-1998)