Die Lunte brennt

Das finnische Original ist bereits 1999 erschienen, bleibt aber immer noch frisch genug für das Heute. Eine Gruppe von Jugendlichen wird vom Konfirmandenlager nach Hause geschickt, weil sie dort Alkohol mithatten, das Auto des Pastors zu Schrott gefahren und sonst auch allerlei Unsinn getri ...

Das finnische Original ist bereits 1999 erschienen, bleibt aber immer noch frisch genug für das Heute. Eine Gruppe von Jugendlichen wird vom Konfirmandenlager nach Hause geschickt, weil sie dort Alkohol mithatten, das Auto des Pastors zu Schrott gefahren und sonst auch allerlei Unsinn getrieben hatten. Sie beschließen aber, in einem Sommerhaus, das den Eltern eines der Jungen gehört, eine wilde Party zu feiern. Der Alkohol fließt in Strömen, die Hemmschwelle wird niedriger, Schicksale überkreuzen sich, die sich sonst vielleicht nicht überkreuzt hätten. Einer der Jungen wird mit einer Alkoholvergiftung ins Spital gebracht, eines der Mädchen schläft ungeschützt mit einem Jungen, nur um einer Rivalin eins auszuwischen, andere flüchten sich ins heulende Elend oder ganz einfach zu Freundinnen und Freunden oder gar zu den Eltern. Im Grunde genommen ein gar nicht so unnormales Wochenende, an dem halt einmal so richtig auf den Putz gehaut wird.
Kallioniemi hat sehr geschickt erzählt: Aus unterschiedlichen Perspektiven erhalten wir ein ziemlich genaues, realistisches, immer wieder auch witziges Bild einer Jugendgruppe, die im Grunde auf dem großen Selbstfindungstrip ist. Schade nur, dass eine Mutter als gar zu vertrottelt präsentiert wird (sie verwechselt Internet und Interpol), aber vielleicht dürfen wir das dem Übersetzer anlasten. Für den Jugendbuch-Blick in ein anderes Land nachdrücklich empfohlen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/jugend/detail/die-lunte-brennt.html
Kostenpflichtig
nein