Der Chip
Autor THEISEN, Manfred
Verlag cbt 2021
Diese Dystopie schreibt das Jahr 2032. Kim (15) ist eine der Jugendlichen, die das renommierte Berliner Internat Galileo besucht, wo es um stete Optimierung geht.
Die meisten ihrer Mitschüler/innen haben bereits einen Chip eingepflanzt, über den sie sich vernetzen und lernen können. Nur Kim und ein paar wenige haben vorerst nur ein Stirnband, das ihnen elektronisch behilflich ist. Fast alle sind offensichtlich glücklich und zufrieden mit der KI, die sie begleitet. ‚Brain‘ weiß, was gut für sie ist.
Da fällt ein Schüler einem Anschlag zum Opfer, und Kims Freund Julian gerät unter Verdacht; aber kein Datenträger zeigt seine Tat. Kim beginnt an der schönen heilen Welt zu zweifeln, unterstützt vom Außenseiter Levin. Gemeinsam versuchen sie, die Machenschaften der Brain-Gemeinde zu ergründen…
Theisen liefert digitale Vernetzungs-Dystopie von der Stange. Das bleibt natürlich weitgehend spannend, weil wir bis zum Schluss nicht wissen, ob es den Ausweg aus dem Dilemma gibt oder ob am Ende alle glücklich lächelnd in der Netzdiktatur untergehen.
Was aber durchwegs bleibt, ist der holprige Stil, sind die vielen Klischees. Doch Vergröberung hat junge Leser/innen noch nie gestört, und alle, die ich kenne, haben das Buch eigentlich mit Vergnügen gelesen. Aber selbst die sagen: Hausmannskost eben.
pp. 219 | 12/13 Jahre