Nicht so das Bilderbuchmädchen

Autor OFNER, Agnes

Verlag Jungbrunnen 2019

Ofner ist eine der Gewinner/innen des österreichischen Kinder- und Jugendliteraturpreises, und wenn es dann in Rezensionen heißt, es handle sich um einen „einfühlsamen Roman“, dann wird man (mit Recht?) vermuten, dass das Buch Erwachsenen besser gefällt als Kindern.

Jugendliche Leser/innen brauchen tatsächlich einen langen Atem, auch wenn sie sich nicht durch allzu viele Seiten lesen müssen. Relativ bald fühlt man sich schon ein bisschen ermüdet, weil die Personenkonstellation doch langte ziemlich statisch bleibt.

Zara, ein Teenager in der Pubertät (wann immer das heutzutage genau ist), wird auf einen Jungen, Sam, der ihr gegenüber wohnt, aufmerksam, weil sie ihn so oft beim Weinen beobachtet. Sam ist absolut zurückgezogen, aber bald beginnen die beiden Botschaften mittels Plakaten am Fenster auszutauschen. Sam hat z. B. Angst vorm Schwimmunterricht (warum, wird später klar), Zara hat es auf ihren ‚Antipoden‘ Josef abgesehen, der aber nur langsam auftaut, auch wenn Zara viele Tipps von ihrer besten Freundin bekommt. Sam verliert offensichtlich seine beste Freundin, er geht auch konsequent jeder Begegnung mit Zara aus dem Weg. So therapieren sie sich also gegenseitig mit ihren Nachrichten.

Allmählich wird klar, was mit Sam los ist – aber eben sehr allmählich. Das gehört, neben ein paar witziger Kleinigkeiten, zu den besten Stellen im Buch. Insgesamt also durchaus okay, aber wie viele begeisterte jugendliche Leser/innen der Roman tatsächlich findet, würde mich schon interessieren.

12/13 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2020
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/identitaet/detail/nicht-so-das-bilderbuchmaedchen.html
Kostenpflichtig
nein