Nach vorn, nach Süden

Autor JÄGER, Sarah

Verlag Rowohlt Rotfuchs 2020

Road-fiction-Bücher sind fast immer ein sicherer Tipp, und Jägers Erstling ist da keine Ausnahme.

Brütende Sommerhitze und die Hinterhofgruppe des Penny-Markts beschließt, den seit Monaten verschwundenen Jo zu suchen, der angeblich in den Süden abgetaucht ist. Mit von der Partie sind Jos ehemalige Freundin Marie, der lässige Can und die Ich-Erzählerin, bis fast zum Ende des Buches nur Entenarsch genannt wird. Natürlich gibt es im Hinterhof noch weitere Figuren, die im Supermarkt prekär beschäftigt sind, etwa unseren Pavel oder Vika und ihr kleines Kind Fine. Allen Jugendlichen ist wohl gemein, dass sie nichts so richtig auf die Reihe bringen. Aber wozu auch? Man hat einander, und auch wenn die Ich-Erzählerin (sie ist übrigens 19) die Außenseiterin ist, so ist das Buch auch ein Dokument ihres allmählichen Hineinwachsens in die Gruppe.

Die Reise beginnt also, führt uns zu Mutter und Freunden Jos, macht Station in so absurden Nestern wie Oer-Erkenschwick, in einem tödlichen Fulda, in Ulm etc.

Unterbrochen wird sie von Hitze, Hunger, Geldmangel, Parties, einem Musikfest. Jo ist natürlich ganz woanders als man ihn vermutet.

Coole Charaktere, coole Sprache, coole Reflexionen – alles in allem halt ein gelungener Jugendroman, der mit viel Alltag daherkommt. Trotzdem: Anheuern möchte ich bei Penny nicht.

pp. 223 | 14/15 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2020
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/identitaet/detail/nach-vorn-nach-sueden.html
Kostenpflichtig
nein