Mädchen sind stärker
Obwohl das Cover des von Marie-Thrèse Schins herausgebenen Bandes zum x-ten Mal das Klischee von der Superfrau strapaziert, die Beziehung, Kind, Karriere, Haushalt und vieles mehr mit einem lockeren Lächeln schupft, eröffnen die Texte doch einen vielfältigen Zugang zum Thema weibliche Stärke. Da ...
Obwohl das Cover des von Marie-Thrèse Schins herausgebenen Bandes zum x-ten Mal das Klischee von der Superfrau strapaziert, die Beziehung, Kind, Karriere, Haushalt und vieles mehr mit einem lockeren Lächeln schupft, eröffnen die Texte doch einen vielfältigen Zugang zum Thema weibliche Stärke. Da ist von Beziehungen die Rede, vom Lösen oder zumindest Aushalten von Familienkonflikten, von starken Mädchen, wie sie im Laufe der Geschichte waren und wie sie in der Zukunft sein könnten. Trotz einer inhaltlichen Unterteilung mit mehr oder weniger vielsagenden Titeln (von „Ich schaffe es doch!“ bis zu „Vogel friss oder stirb“) sind die Sprünge durch Zeit und Themen etwas verwirrend. Da folgt auf den Bericht eines gelähmten Mädchens eine Erzählung über weibliches Körperbewusstsein, auf eine Kriegserzählung etwas unmotiviert eine Liebesgeschichte zu einem Behinderten, und abgeschlossen wird das Ganze dann mit zwei Texten über Zivilcourage.
Auch wenn der Band insgesamt thematisch etwas überfrachtet wirkt, lassen sich daraus doch gut Texte herausnehmen, um im Unterricht zu bestimmten Themen weiterzuarbeiten (beispielsweise Pawels „Das U-Boot“ über Leben im Untergrund oder „Vollmilch-Nuss“ von Feth/Meyer-Dietrichs über Familienkonflikte). In dieser Form sind dann die Texte sicherlich auch für Angehörige des männlichen Geschlechts geeignet, die ein Buch mit rosa Wölkchen am Cover wahrscheinlich sonst kaum begeistern würde....