Hundertstundennacht
Autor WOLTZ, Anna
Verlag Carlsen 2017
Eine leicht unwahrscheinliche, aber dafür umso spannendere Geschichte!
Emilia (14), ein holländisches Mädchen, ist mit Vaters Kreditkarte nach New York entflohen.
Der Grund für das bisher kreuzbrave Mädchen: Der Vater, Schuldirektor, hat mir einer 17-jährigen Schülerin anzügliche SMS ausgetauscht, worauf ein Shitstorm in ganz Holland losbricht, bei dem man nicht nur den Vater, sondern gleich die ganze Familie hängen sehen will. Die Mutter ist eine berühmte Künstlerin, sie scheint über den Ereignissen zu schweben.
Emilia landet also in New York, darf wundersamerweise einreisen und bezieht Notquartier: Zuerst für eine Nacht bei einem gutaussehenden Jim (17), der, mit Schmerzmitteln vollgepumpt, auf einer dreckigen Matratze schläft. Emilia legt sich auch dorthin, obwohl sie panische Angst vor den Millionen Bakterien, die sie umgeben, hat. Dann werden sie und Jim von Seth (16) und Abby (9) aufgenommen – New York wird nämlich von einem Orkan bedroht. Die vier Jugendlichen, allesamt originelle Charaktere, versuchen dem Sturm in ihrem ‚Orkanasyl‘ zu trotzen. Und in ganz kurzer Zeit findet Emilia, mithilfe ihrer neuen Freunde, ihre eigene Stimme, die sie braucht, weil die Eltern reisen an…
Das ist sehr unterhaltsam geschrieben, Zorn, Wut, Freundschaft, Ausbruch und Aufbruch werden glaubhaft beschrieben, der schwierige Weg, den es im Leben (manchmal) zu beschreiten gilt, entpuppt sich immerhin als Weg und nicht als Einbahn ins Gestrüpp. Lesenswert.
pp. 253 | 13/14