Emma. Ein Girl wie Dynamit
Schon lange keinen Mauz gelesen – im Grunde ist's auch nur Konfektionsware und einer ist im Prinzip wie der andere, aber gerade das verlockt Kinder zur Lektüre. Mauz hat außerdem all die Heftln gelesen und all die Filme gesehen, die man so gelesen und gesehen hat, wenn man eine ordentliche Jugen ...
Schon lange keinen Mauz gelesen – im Grunde ist's auch nur Konfektionsware und einer ist im Prinzip wie der andere, aber gerade das verlockt Kinder zur Lektüre. Mauz hat außerdem all die Heftln gelesen und all die Filme gesehen, die man so gelesen und gesehen hat, wenn man eine ordentliche Jugend verbracht hat: Dämonenkiller und Spaghettiwestern reichen einander die Hand. Kein Wunder, dass eines der Kapitel dann zB "Eine glorreiche Halunkin" heißt. Die Halunkin ist Emma, die in Stock-City (vulgo Stockerau) wohnt und sich aus dem vom grantigen Hausmeister Schebesta ("Blöd schauen amtlich verboten") beherrschten Haus in ein Western-Abenteuer träumt, das sie mit Freund Fred besteht.
Gleichzeitig holt aber die Wirklichkeit die Kinder ein, denn Schebesta will einem Musiker, der im Haus wohnt, die Wohnung aufkündigen. Allerlei Tricks und Fleischlaberlentzug-Androhungen müssen herhalten, damit Schebesta nicht zum Schebestor (kann nur vom Dämonenkiller besiegt werden) mutiert. Währenddessen muss Emma the Kid aber auch lausige Gringos bekämpfen, die mit dem Sheriff Schebesta unter einer Decke stecken.
All das ist – trotz Stockerau – sehr wienerisch, stellenweise nicht unwitzig und natürlich ideale Kost für jene Kinder, die nur sehr ab und zu lesen und sonst ihre eigenen Western-Abenteuer bestehen müssen. Ein Heftl zwischen zwei Buchdeckeln – warum nicht?