Da ist zum einen die Geschichte: Die 13jährigen Teenager Ninzo und Ketewan, genannt Zknapi, erleben den Krieg und den Alltag gleichzeitig. Eine verwesende Leiche (der Feind), Schmetterlinge, Spitzwegerich, heimliche Zigaretten, verzweifelte Mütter und Großmütter, Neid auf den Busen der Freundin, erstes Flirten, unheimliche Begegnungen, Tanzen in Ruinen, Drogenschmuggel aus Not – all das macht den, immer wieder an den Krieg gemahnenden, Alltag der beiden Mädchen aus. Knapp und temporeich wird eine Welt entworfen, die uns und unsren Jugendlichen teilfremd ist.

Zum anderen ist da die Sprache: fetzig, flott, jargonbehaftet. Viel wörtliche Rede, die nicht als solche gekennzeichnet ist; und eine eigene Atemlosigkeit, um die vielfache Konfliktzone einzufangen.

Wer also etwas sucht, das vom üblichen Jugendroman abweicht, der ist mit „Abzählen“ gut bedient.

Unionsverlag 2012; S. 111