Plattenbaus-Ödnis im ehemaligen Osten Deutschlands. Was für Touristen manchmal so einen Vorbeigeh-Reiz hat, ist im Alltag: fad, gewalttätig, widersprüchlich; gespickt mit kleinen Machos und großen Besserwissern. Angesagt ist vor allem: rumhängen, blöd reden, Wut auslassen.

Alex hängt wohlgelitten mit Schädel, Rocco, Ronnie und Debbie herum. Aber als eines Tages eine alte Frau an den Folgen eines Überfalls stirbt und Alex als der Schuldige genannt wird, ist es aus mit der Freundschaft; nur Debbie hält zu ihm – zu unserem Erstaunen und auch dem von Alex.

Hier endet wohl die Wirklichkeit, die Höra ziemlich gut einfängt. Denn dass die Polizei so lax ist, dass Debbie bleibt, dass sie nun auf eigene Faust versuchen, den Fall zu lösen – das verweisen wir ins Reich der Jugendliteratur.

Macht nichts – das ist es ja: ein ziemlich passabel geschriebenes Buch mit einem 08/15-Kriminalfall, der aber wegen seines Schauplatzes und seiner Charaktere ein bisschen mehr Interesse verdient als die Massenware, die wir sonst oft genug lesen.