Hinter dunklen Fenstern
Diesen Tipp verdanke ich einer Schülerin meiner ersten Klasse, eifrige Leserin der "Grusel&Co" - Bücher bei Arena - danke, Ulla. "Hinter dunklen Fenstern" hatte sofort meine Sympathien, weil als Motto eine Zeile aus dem Rondel de l'adieu ("Partir c'est mourir un peu") zitiert wird. Und darum geh ...
Diesen Tipp verdanke ich einer Schülerin meiner ersten Klasse, eifrige Leserin der "Grusel&Co" - Bücher bei Arena - danke, Ulla. "Hinter dunklen Fenstern" hatte sofort meine Sympathien, weil als Motto eine Zeile aus dem Rondel de l'adieu ("Partir c'est mourir un peu") zitiert wird. Und darum geht es auch in dieser Sammlung von unheimlichen Geschichten, die lose durch einen roten (!) Faden verknüpft sind: um Abschied und Tod. Es sind, wie der Ich-Erzähler, ein Junge, der offensichtlich aus schwerer Krankheit erwacht, sagt, "Geschichten an der Grenze zwischen Leben und Tod." (147). Erzählt werden sie ihm, der keine Erinnerung an sein Vorleben hat, von einer bleichen Frau mit blutrotem Mund. Und je mehr in diesen Geschichten vom Tod die Rede ist, desto kräftiger fühlt sich der Junge.
Das ist alles sehr gekonnt erzählt, alte Themen werden subtil mit neuen Zwischenüberraschungen versehen, die Andeutung steht vor dem Ausmalen. Grauslich genug für heutige Verhältnisse, altmodisch genug, um sich ins klassische Repertoire einzufügen. Nur die Schlusspointe halte ich nicht für gelungen, aber da können sich die Geister (haha) gern scheiden. Ich rate Ihnen das Buch deswegen an, weil Sie vielleicht die eine oder andere Geschichte sogar vorlesen könnten.
Willkommen im Club.
(GF16/11-1999)