Die letzte Nacht des Jahres
Buchmessenschwerpunkt ist heuer Island, also passt es, hier auf ein isländisches Jugendbuch hinzuweisen, das zwar eine relativ bekannte Geschichte erzählt, aber von dieser eigenartig-direkten Umgangsweise der Menschen miteinander ein eigenes Flair erhält.
Eyla zieht mit ihrem Eltern in ein ande ...
Buchmessenschwerpunkt ist heuer Island, also passt es, hier auf ein isländisches Jugendbuch hinzuweisen, das zwar eine relativ bekannte Geschichte erzählt, aber von dieser eigenartig-direkten Umgangsweise der Menschen miteinander ein eigenes Flair erhält.
Eyla zieht mit ihrem Eltern in ein anderes Stadtviertel Reykjaviks; neue Freunde sind schnell gefunden, auch ein etwas mysteriöser Junge namens Sölvi scheint sich für Eyla zu interessieren.
Das Unglück beginnt damit, dass ihr Vater, ein Lehrer, der an einem Buch über die Spanische Grippe im Reykjavik von 1918 schreiben will, einen alten Lehnstuhl im Trödelladen ersteht. Eyla findet den Stuhl unheimlich, aber der Vater mag ihn, zumal er in ihm ein Bündel Briefe gefunden hat, die ein Mädchen im Jahre 1918 verfasst hat. Aber da erkrankt er an einem rätselhaften Leiden und ist bald dem Tod nahe. Eyla weiß ganz einfach, dass seine Krankheit mit dem Stuhl zusammenhängt, und gemeinsam mit Sölvi, der sich sehr für die Briefe des Mädchens interessiert, versucht sie, das Mysterium aufzuklären.
Das ist für gewiefte Leser/innen natürlich eine vorhersehbare Geschichte, aber sie ist recht hübsch und anmutig erzählt, bringt ein bisschen Lokalkolorit ein und ist für junge Leser/innen ganz bestimmt ein Vergnügen. Und vielleicht verfallen sie dann der isländischen Literatur…
Bloomsbury 2011; S. 173