Der große schwarze Vogel

Autor HÖFLER, Stefanie

Verlag Gulliver 2019

So wie Höflers „Tanz der Teufelsqualle“ (s. Archiv) wurde auch dieser Roman für den deutschen Jugendliteratur-Preis nominiert; er erzählt eine düstere Geschichte.

Bens Mutter stirbt mit 45 völlig unerwartet an einem Herzinfarkt. Ben (14) scheint mehr Resilienz zu haben als sein Bruder Karl (6), vor allem aber als sein Vater, der dem Ereignis völlig hilflos gegenübersteht.

Die Geschwister versuchen, jeder auf seine Weise, mit dem Tod der Mutter fertig zu werden; immerhin erscheint sie auch beiden, um ihnen ein paar Ratschläge zu geben. Bens aggressives Verhalten mildert sich, als er sich mit Lina anfreundet, deren Bruder im Koma liegt. Und Karl, genannt Krümel, rettet sich in originelle Ideen (so bemalen sie zum Beispiel den Sarg der einst so lebenslustigen Mutter).

Höfler zeigt auf sehr unsentimentale Weise, wie Menschen mit dem Tod einer geliebten Person umgehen. Dabei verlässt sie sich nicht nur auf eine Chronik der aktuellen Ereignisse, sondern streut zahlreichen Rück- und Seitenblenden ein, eine davon sogar zehn Jahre zuvor. Das sorgt nicht nur für abwechslungsreiches Lesen, es sorgt auch dafür, dass wir betroffen mitlesen. Das Thema Tod (in dieser Form) kommt nicht so oft vor, als dass man auf dieses einfühlsame Buch leichthin verzichten sollte.

pp. 189 | 12/13 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2019
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/freundschaft/detail/der-grosse-schwarze-vogel.html
Kostenpflichtig
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