Der Geruch von Ruß und Rosen
Autor RABINOWICH, Julya
Verlag Hanser 2023
Dies ist also der letzte Teil einer Trilogie – oder wird‘s doch mehr? Wir folgen dem Mädchen Madina und seiner Familie, die bei Susi und ihrer Tochter Laura Unterschlupf gefunden haben.
Nach der Phase des Hineinfindens ins fremde Land (s. Archiv) begibt sich Madina nun mit ihrer Tante Amina ins Dorf des Herkunftslandes, wo Madina ihren verschwundenen Vater suchen will. Dort brechen alte Animositäten auf, eine erzkonservative Gesellschaft ändert sich auch durch einen Krieg nicht. Aber der Vater, den sie findet, ist zum Wrack geworden. Gleich geblieben ist sein patriarchaler Anspruch, dem sich Madina nach der Rückkehr ausgesetzt sieht. Und da begreift sie – nicht sie ist für ihre Familie verantwortlich, die Erwachsenen müssen ihr Leben selber regeln, denn Madina soll ihre eigene Zukunft gestalten.
Das ist vielleicht nicht immer ganz exakt durchgeplant, aber eines ist es auf jeden Fall: spannend. Die Konflikte, mit denen Madina zu tun hat, sind jedenfalls nachvollziehbar; die Anfeindungen vielleicht ein bisschen klischeehaft; die wütende Emigrantin Becca, die „der da“ (Laura) nicht traut, lässt einen verwundert zurück, aber sie hat eben ihre besondere Leidensgeschichte. Und wie viele helfende Susis es im wirklichen Leben gibt, sei auch dahingestellt.
Insgesamt natürlich eine Leseempfehlung.
S. 235 (Krieg, Freundschaft, Heranwachsen; 13/14)