Seine Mutter verbringt die Tage und Wochen apathisch, Subhis Schwester und sein Freund Eli versuchen, dem tristen Alltag zu entkommen, doch es will nicht gelingen. Die Aufseher sind vorwiegend brutal, ein einziger der „jackets“ ist freundlich zu den Menschen, aber auch ihm sind Grenzen gesetzt.

Da lernt Shubi eines Tages Jimmie kennen, die ein Loch im Zaun entdeckt hat. Jimmie, ein verwahrlost-einsames Mädchen, hat nach dem Tod ihrer Mutter jeglichen Halt verloren. Sie bringt ein Buch mit, das Erzählungen ihrer Mutter enthält. Da sie nicht lesen kann, liest Shubi ihr vor; eine eher unübliche Freundschaft entwickelt sich, zwei krisenhafte Vorfälle führen dann zu dramatischen Wendungen.

Wie bei allen guten Büchern zum Thema wird nicht auf die Tränendrüsen gedrückt. Viel von der Qualität des Romans liegt im Spannungsfeld von tristem Lagerleben und Shubis gewaltigem Optimismus, seiner Lebensfreude. In ihm steckt auch der Geschichtenerzähler, der sein Vater einst war. In ihm stecken Angst (den „Bone Sparrow“ sieht er als Todesbringer) und Hoffnung (die Freundschaft mit Jimmie). Die australische Autorin Fraillon vermittelt somit ein ziemlich packendes Bild von großen und kleinen menschlichen Tragödien, die wir ja mittlerweile ungern als solche wahrnehmen wollen. Lesenswert!

pp. 226 | 5. Klasse