Weihnachten auf der Lindwurmfeste
Autor MOERS, Walter
Verlag Penguin 2018
Ich fürchte, Sie müssen den schmalen Band als Nachbereitung nehmen oder im nächsten Jahr, so wie Hildegunst von Mythenmetz, die Vergleiche zwischen Weihnachten und dem Lindwurmfest Hamoulimepp ziehen.
In der kompetenten Übertragung von Moers liefert Hildegunst eine umfangreiche Darstellung des Festes, das er eigentlich hasst – aber am Schluss erwischt ihn doch die Sentimentalität, vor allem dann, wenn er an die Tellergerichte der Lindwürmer und an die Trilobitensuppe denkt. Aber bei den Felsengeiereiern und den Hamoulimepp-Bäumen packt ihn doch noch der heilige Zorn; ganz zu schweigen von den elendiglichen musikalischen Versuchen der Lindwürmer.
Zur Tradition gehören auch Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr.
All diese dreitägigen Riten, die eben sehr an das Weihnachten in der Weihnachtsmann-Variante erinnern, werden von Hildegunst in einem Brief an seinen Freund, den Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, geschildert. Zur absoluten Verdeutlichung sind von Illustratorin Lydia Rode 16 Taxonomische Tafeln angefügt, sodass sich nicht nur Hachmed, sondern auch wir die zamonischen Eigenheiten vorstellen können.
Nur für uns ist auch eine Leseprobe aus dem demnächst erscheinenden Werk „Der Bücherdrache“ angehängt. Da kommt verspätete Weihnachtsfreude auf.
pp. 103