In Frankreich ein einbändiger Sensationserfolg, bei uns auf zwei Bände, „Tobie Lolness“ und „Tobie Lolness: Die Augen von Elisha“ aufgeteilt, ist das Werk das pure Lesevergnügen. Der kleine Tobie ist auf der Flucht – und klein heißt hier wirklich klein, denn er ist nur ein paar Millimeter groß und bewohnt mit seinen Eltern, dem Wissenschafter Sam Lolness und dessen Frau Maia, einen Baum. Dort lebt auch der böse Jo Mitch, ein mieser Fettsack, der von Sam Lolness das Geheimnis des Baumes erpressen will, damit er den Baum umso rücksichtsloser mit seinen Rüsselkäfern ausbeuten kann. Während also Tobies Eltern gefangen gehalten werden, flieht Tobie in die Niederen Äste, wo seine Freundin Elisha wohnt. Von dort muss er aber wieder aufbrechen, um zu den Hautlosen, so heißen die Bewohner der Gräser, zu gelangen. Neben zahlreichen Abenteuern findet Tobie überall neue Freunde und alte Gegner, Herausforderungen und Bewährungsproben.

Als er nach zwei Jahren Exil zurückkehrt, muss er erfahren, dass Elisha seinen Erzfeind Leo Blue heiraten soll. Leo ist er zweite große Bösewicht des Baum-Universums und Tobie macht sich nun ernsthaft daran, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Und da sind auch noch seine Eltern (eigentlich seine Zieheltern, wie sich herausstellt), die es zu befreien gilt. Und da sind auch noch all die vielen anderen Charaktere, deren Schicksale mit dem von Tobie verbunden sind

De Fombelle hat wahrlich eine ‚secondary world‘ mit all ihren Eigengesetzlichkeiten, mit ihren wundersamen Völkern, Gruppen, Charakteren erschaffen; seine größte Schöpfung ist aber jener riesige Baum (und seine Umgebung), der ihnen allen einen Lebensraum bietet. Ich hoffe, in diesem Universum stecken noch mehr Geschichten, die von Leserinnen und Lesern aller Altersstufen genossen werden können. Höchste Empfehlung!

Gerstenberg 2008; S. 378 & S. 395