Dies ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie, die in Barcelona spielt, einem Barcelona, als singende Stadt apostrophiert, das dem Untergang geweiht zu sein scheint, weil die Schattenmenschen wieder auftauchen. Die Einzige, die ihnen offensichtlich Widerstand leisten kann, ist das Mädchen Catalina Soleado, eine Kartenmacherin, die von ihrer Mutter und Großmutter, beide Hexen, allerhand Talente geerbt hat. Unterstützt wird sie vom Wind, mit dem sie sprechen kann, und von einem Jungen, Jordi Mari, Sohn eines Leuchtturmwächters. Allmählich muss Catalina erkennen, dass an allen Ecken und Enden Verrat lauert und auch jene, denen sie vertrauen können sollte, sie nur in ihrem eigenen Spiel benutzen wollen. In der Sagrada Familia kommt es zur ersten großen Auseinandersetzung…

Das Buch ist einigermaßen spannend zu lesen, enthält auch eine hübsche Fülle an Ideen und interessanten Gestalten, wirkt aber insgesamt dennoch ein bisschen bemüht. Flickenfetzen, Eistreter, Finsterfalter, das fliegende Schiff Meduza und die Gezeitengondel – all das vermittelt einen professionellen Fantasy-Eindruck, aber so wirklich hebt das noch nicht ab, zumal Marzi meint, er müsse das Schreckliche immer gleich auf mehreren Seiten liebevoll präsentieren. Ein bisschen weniger wäre da vielleicht mehr…

Trotzdem: Flott zu lesen – und im Juli wissen wir mehr, denn da soll der 2. Band erscheinen.