Die Spiegelreisende. Das Gedächtnis von Babel
Autor DABOS, Christelle
Verlag Insel 2019
Jetzt geht es Schlag auf Schlag – dies ist der dritte Band der Spiegelreisenden, und für 2020 ist auch schon der vierte angekündigt.
Ophelia (s. Archiv) ist zurück auf Anima, Thorn ist verschwunden, Archibald nicht mehr Botschafter.
Ophelia beschließt, Anima zu verlassen, um Thorn zu suchen und reist nach Babel, einer Arche, die sich durch strenge Ordnung, Wahrheitsliebe und viele Automaten auszeichnet. Schöpfer der Automaten ist Lazarus, und dessen Sohn Ambrosius kümmert sich vorerst um Ophelia. Unter dem Namen Eulalia bewirbt sie sich um die Ausbildung zur Vorbotin; von allen angefeindet, vor allem von der Ausbildungsleiterin Lady Septima, verstrickt sie sich in immer mehr Geheimnisse und Auseinandersetzungen; als sie Assistentin einer wichtigen Persönlichkeit, die für die Lords recherchieren muss, wird, findet sie heraus, dass diese Persönlichkeit Thorn ist. Der will aber lange nicht wirklich etwas von ihr wissen, aber seinetwegen begibt sie sich in immer mehr Gefahren, bis wir zu einem flotten Finale mit unvermeidlichem Cliffhanger geraten. Ein paar Rätsel sind gelöst, weitere warten, denn Viktoria, die Tochter Berenildes, sorgt in eingeschobenen Kapiteln für zusätzliche Verwirrung.
Dabos wird immer sicherer in der Gestaltung ihres Multiversums und sie versteht es, stets neue Türen zu neuen Geheimnissen und Absonderlichkeiten zu öffnen. Was nach wir vor stört, ist, dass Ophelia immer sehr lange braucht, bis sie sich ihrer Kräfte besinnt; und wer auf zwei Seiten ein halbes Dutzend Mal „Es tut mir leid“ stammelt, der kann auch nerven. Aber insgesamt lohnt es sich wirklich, die umfangreiche Serie zu verfolgen.
pp. 514 | 12/13 Jahre