Das Labyrinth der träumenden Bücher
Autor Walter Moers
Verlag Knaus 2011; S. 427
In gewohnter Aufmachung, aber nicht mehr bei Piper, ist der zweite Teil der Träumenden-Bücher-Trilogie erschienen. Die Hülle ist gleich, der Inhalt hingegen lässt zu wünschen übrig.
Zur Erinnerung: Moers hat mit „Die Stadt der träumenden Bücher“ (2004) ein geniales Werk über die Literatur Zamoniens und seine seltsamen Bewohner/innen geschrieben. Das heißt, er gibt vor, der Übersetzer und Illustrator zu sein, das Werk selbst sei ein Auszug aus dem 25bändigen Werk des Lindwurms Hildegunst von Mythenmetz.
Im zweiten Band ist Hildegunst fett und kraftlos geworden, nach 200 Jahren ist sein literarisches Schaffen auf peinliche Bestseller reduziert – da erreicht ihn ein Brief des Inhalts, dass der grausame Schattenkönig zurückgekehrt sei. Hildegunst macht sich auf nach dem neu erbauten Buchhaim, und wir erleben mit ihm ausgedehnte Stadtführungen und Theaterbesuche; bei einem liefert er uns eine sehr lange Zusammenfassung des ersten Bandes, nur am Schluss des Buches wird es originell: Hildegunst schreibt über den Puppetismus – und am Ende des Romans findet er sich – mithilfe des Unsichtbaren Theaters – im Labyrinth, dem er damals nur knapp entkommen konnte, wieder.
Ja, es ist alles da, was wir lieben gelernt haben, aber zumeist eben nur das. Buchlinge nur in Andeutungen, das Böse fern, Bücherjäger sind nun Librinauten. Wir hoffen daher sehr, dass Moers mittlerweile Ordnung in die 10,000 Seiten des Hildegunst von Mythenmetz gebracht hat – im November 2014 soll nämlich der dritte Band („Die Insel der träumenden Bücher“) erscheinen. Wir werden berichten! Sie können sich inzwischen ein bisschen umsehen bei: http://www.mythenmetz.de/zamonische_dichter.php