Julius Ziebel (15) ist nach einer heftigen Party um einige Erfahrungen und ein paar tausend Euro reicher und einen wertvollen Familienring ärmer. Schnell weiß er, wo er suchen muss; bei der ein bisschen älteren Joe, einer Kleinkriminellen, die aber noch nicht völlig versandet ist. Die ist im Geschäft mit den "Russen", die von ihr 5000 Euro wollen. Julius will seinen Ring, Joe will unbehelligt sein – zusammen machen sie sich daran, die alte Ordnung wieder herzustellen, ein völlig sinnloses Unterfangen, wie sich bald zeigt. Noch dazu kommt diese unprofessionelle Liebes-Ebene dazu, und wenn da nicht mehrere Zufälle und Wendungen wären, dann ließe sich der ganze Fall wohl nur schwer aufdröseln.

Das war's auch schon. Linker hat ziemlich flotte Unterhaltungsware geliefert, hübsch in zwei Erzählstränge verpackt, einmal Julius, einmal Joe zu Wort kommen lassend. Das ist auch geschickt miteinander verknüpft, und wenn man einmal Fuß gefasst hat in der Geschichte, dann sind es auch nur ein paar rasche Schritte und schon ist man – durchaus zu voller Lesezufriedenheit – durch. Erwarten Sie sich also nichts Großartiges, sondern bloß ein Buch, das sie jemandem, der etwas Spannendes lesen will, in die Hand drücken können. Aber das ist ja auch in Ordnung, würde ich meinen.