Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß
Autor WORTBERG, Christoph
Verlag Beltz 2014
Mein zweiter Wortberg – und ein durchaus gelungenes Buch, das für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert ist.
Ich-Erzähler Lenny (16) und seine Eltern beklagen den Unfalltod des Bruders, Jakob (18). Aber Lenny spürt, dass etwas nicht stimmt, der Absturz seines Bruders gibt Rätsel auf. Hartnäckig und mithilfe eines Mädchens namens Rosa findet er heraus, dass das Leben seines Bruders weitgehend Fassade war. Eingeengt vom Familienidyll, das aber in Wahrheit eine tablettensüchtige Mutter und einen reputationsgierigen Apotheker-Vater als Akteure hat, empfand Jakob niemals Freiheit – erst der Freitod gab sie ihm. Aber das wollen seine Eltern nicht wahrhaben. Lenny nabelt sich zusehends ab – das hier ist seine Geschichte.
Und diese Geschichte ist spannend und sparsam, fast leichtfüßig erzählt. Trotz des tragischen Themas ist sie bisweilen auch witzig, zeigt also alle Elemente, die ein gutes Jugendbuch ausmachen. Auch die Botschaft ist klar: Lebenslügen hin oder her, geh deinen Weg, auch wenn er schwierig ist. Und wenn jemand mit dir geht, dann umso besser.
S. 190