Wir, die süßen Schlampen

Autor DRVENKAR, Zoran

Verlag Beltz&Gelberg 2022

Eigentlich hätte ich mir ja gewünscht, dass Drvenkar eine Fortsetzung zu „Licht und Schatten“ (s. Archiv) schreibt, doch er hat sich dafür entschieden, den „süßen Schlampen“ (eine Bezeichnung durch eine Mutter), die im Roman „Du“ (2010) ihren ersten Auftritt hatten, noch einmal eine Chance zu geben -

und wenn man dem Nachwort glauben darf, haben sie ihn förmlich dazu gedrängt.

Die fünf Mädchen, Stinke, Schnappi, Taja, Rute und Nessi, geraten diesmal in eine wilde Geschichte um Drogen und Mädchenhandel. Besonders kaputt diesmal: Taja, die einfach das Zeugs schluckt, das sie in der Villa ihres Vaters findet. Die Mädchen erzählen abwechselnd, zwischendurch dürfen auch mal die Jungs, wie etwa Darian (Kleingangster), Mirko (eher ein Loser mit Herz) oder der Jungpolizist Neil, ran. In drei Abschnitten wird also die actionreiche und wilde Geschichte erzählt, die einem das Gefühl vermittelt, gerade eine Handvoll Tatort-Filme in Berlin (Marzahn vorwiegend) gesehen zu haben. Bis zum Schluss wissen wir nicht, ob die Mädchenhändler davonkommen, ob auch unsere Heldinnen verkauft werden sollen.

Lesenswert wird das ziemlich dicke Buch durch die Sprache und die Handlungen der fünf Heldinnen; ihnen zu folgen ist, trotz der tristen Geschichte, ein Vergnügen. Und die Möglichkeit, dass sie in einem weiteren Roman auftauchen, besteht auch.

S. 477 | 15/16 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2022
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/wir-die-suessen-schlampen.html
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nein