Dies ist der erste Band einer neuen Serie von Brezina, die "Hot Dogs" heißt und als Parallelserie zu "No Jungs" gedacht ist, sich also an Buben wendet und, dem Brezina-Universum angemessen, entsprechend dämlich (!) daherkommt. Da wird schon am Klappentext versprochen: "Achtung Jungs! Schielflachgefahr!" und Mädchen werden drauf hingewiesen, dass sie geschockt werden könnten durch die Lektüre. (Ein fairer Hinweis – denn die sind ja in dem Alter meistens schon anspruchsvollere Lektüre gewöhnt.)
Die Geschichte in ein paar Worten: Vier Jungs (jeder mit seiner Marotte) finden ein Handy; ein gewisser Popcorn beauftragt "seine" vier Superagenten, einem Außerirdischen das Handwerk zu legen; der ist (Überraschung!) der Direktor der Schule. Gesagt und 100 Seiten lang getan. Weitere Abenteuer sind angekündigt.
Das kommt uns alles sehr vertraut vor, und ich würde es gar nicht besprechen, wenn es nicht interessant wäre, dass hier sozusagen geschlechtsspezifisches Lesematerial vorliegt. Verwenden Sie es nicht zu Ihrer konsequenten Buben- und Mädchenarbeit, aber es ist natürlich dennoch interessant, in einem kleinen Projekterl die Buben und Mädchen in Ihrer ersten Klasse in beide Reihen hineinlesen zu lassen. Und dann darüber zu urteilen, was denn gar so Buben- und Mädchenmäßiges in diesen Serien ist. (Das können Sie natürlich auch mit Ihrer achten Klasse machen.)
Ich habe ja immer schon daran geglaubt, dass wir unser literaturwissenschaftliches Rüstzeug zuerst einmal an den schlechten Beispielen erwerben sollten. Dank Brezina können Sie also schon mit den Zehnjährigen Literaturwissenschaft spielen. Und dafür, dass notorische Nichtleser/-innen möglicherweise über seine Bücher zum Lesen gebracht werden können, ist ihm noch einmal extra zu danken.