Papierklavier

Autor STEINKELLNER, Elisabeth

Verlag Beltz&Gelberg 2020

Wie erfreulich, dass es immer wieder originelle Jugendbücher gibt. Dies hier kommt in Form eines Tage-, Skizzen-, Notizbuchs daher, das von der 16-jährigen Maia verfasst und illustriert wird.

Maia hat übrigens ein Zeichentalent, das ‚im wirklichen Leben‘ sehr gekonnt von der Berliner Illustratorin Anna Gusella umgesetzt wird.

Mia lebt mit ihren beiden jüngeren Schwestern und der Mutter auf sehr beengtem Raum; nicht nur die Mutter, die drei Kinder von drei verschiedenen Männern hat (sehr witzig kommentiert), auch Maia rackern sich ab, um den Alltag (auch finanziell) zu bewältigen. Mai arbeitet in einem Saftladen, ist abwechselnd verärgert, weil sie sich über Umwelt und ihr Übergewicht ärgert, aber auch selbstbewusst und froh, dass sie wenigstens gute Freundinnen hat: Alex und Carla (transsexuell).

Das Auslangen müssen sie aber alle mit kleinen und großen Überbrückungen finden. Zu Beginn ist (Wahl)Oma Sieglinde gestorben; die hat Maia das Tagebuch geschenkt, die hat die kleine Schwester Heidi (7) auf ihrem Klavier (dem Zebra) spielen lassen. Nun, da die Oma tot ist, muss Heidi sich mit einem Papierklavier begnügen, auf dem sie Lieder komponiert.

Das genau macht die Grundstimmung des Buches aus: Trotz aller Rückschläge verliert niemand die Zuversicht. Mag sein, dass manchmal vor allem die schwarzen Tasten gespielt werden, aber den weißen kann man auch nicht auf Dauer ausweichen.

All das erfahren wir in Maias aufrichtiger, altersgemäßer Sprache; und während des Lesens im (unpaginierten) Buch begleiten uns die kongenialen Illustrationen. Empfehlenswert!

14/15 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2021
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/papierklavier.html
Kostenpflichtig
nein