Pampa Blues
Autor Rolf Lappert
Verlag dtv 2013; S. 267
Wingerode, ein fiktives Kaff in Norddeutschland, ist nicht zufällig ein Anagramm von Nirgendwo. Hier gibt es nur noch vier Bauernhöfe, ein Gasthaus, eine Tankstelle und noch ein paar Häuser.
Dort lebt Ben (16), der auch nicht zufällig an Leberts Benjamin erinnert. Ben ist Halbwaise, seine Mutter tingelt als Jazzsängerin durch Europa, er ist eben in Wingerode, angehender Mechaniker und Gärtner, und pflegt seinen demenzkranken Großvater Karl.
Da so gar nichts passiert, beschließt der Wirt Maslow, einen UFO-Hoax zu inszenieren. Und als das Mädchen Lena auftaucht, meint er, sie sei schon die erste Reporterin. Doch die hat ganz anderes im Sinn…
Das Bestrickende an diesem Buch sind einerseits die kauzigen Charaktere, die uns Ich-Erzähler Ben präsentiert, andererseits ist es die Landschaft, die man sich gut in ihrer Endlosigkeit vorstellen kann. Und diejenigen, die in Wingerode verblieben sind, lieben es – nur die Jungen zieht es verständlicherweise fort, aber es ist nicht leicht, loszukommen.
„Pampa Blues“ hält, was der Titel verspricht: melancholische Weite. Nie könnte ich mich an sie gewöhnen, aber reizvoll wirkt sie trotzdem. Eine vergnügliche Lektüre!